Ihr habt abgestimmt zum Thema: Das erste Date von Luna und Neville Longbottom!
Hier die Ergebnisse:
Platz 1 - Lenyca Ac-Sarr (62,5% der Stimmen)
Rifflige Ricketicker
Es duftete nach Klatschmohn und wilden Kräutern. Irgendwo zirpten Grillen und ganz in der Ferne, vermutlich im dem Wald hinter der Hügelkette, schrie ein Hippogreif. Ein langer, hoher Ruf, wie ihn diese Wesen oft nach erfolgreicher Jagd ausstießen. In den letzten Jahren waren sie wieder häufiger geworden und Neville hatte die Angst vor den imposanten Geschöpfen längst verloren. Überhaupt gab es nur noch sehr wenige Dinge, die ihm wirklich Furcht einflößten. Der vergangene Sommer hatte einen anderen Menschen aus ihm gemacht. Nein, eigentlich nicht nur der Sommer, sondern schon die Monate – vielleicht sogar die Jahre – davor. Wie oft hatte er sich einst gefragt, ob er ein würdiger Gryffindor war? Wie oft hatte er gezweifelt? Und doch war er eines Besseren belehrt worden. Eigentlich dachte er gar nicht so gern an die Große Schlacht von Hogwarts zurück. Er war zu einem kleinen Helden geworden damals. Nicht so groß wie Harry Potter natürlich und auch nicht so bedeutend wie Hermine Granger und Ron Weasley. Aber fast. Trotzdem tat die Erinnerung weh. Wie viele, die ihm etwas bedeutet hatten, waren geradewegs vor seinen Augen gestorben? Wie viele waren verletzt worden, wie viele hatten ihrerseits enge Freunde oder Familienangehörige verloren? Das Leid, das um ihn herum gewütet hatte, ließ ihn bis heute nicht mehr los. Das war etwas, wovor er Angst hatte. So etwas noch einmal mit ansehen zu müssen. Neville fürchtete weder Schmerzen noch Tod. Nur Tränen. Und... ja, und das Versagen. Nicht die Niederlage im Kampf, oh nein. Sondern ein ganz menschliches Versagen. Für einen Augenblick fühlte er sich wieder wie der unsichere Elfjährige, der sich zitternd den Sprechenden Hut übergezogen hatte und der sich schlaflos hin und hergewälzt hatte beim Gedanken an die Erwartungen seiner geliebten Großmutter. Die alte Unsicherheit wurde wieder wach. War das, was ihn jetzt gerade in diesem Moment erwartete, nicht viel beängstigender als eine Schlacht gegen Voldemort? Luna Lovegood. Er wehrte sich gegen den Vergleich. Kein normaler Mensch konnte Luna mit irgendetwas Bösem oder Schlechten in Verbindung bringen – er selbst am allerwenigsten. Aber die Angst war wieder wach. Noch nie zuvor hatte er eine echte Verabredung mit einem Mädchen gehabt. Und noch nie zuvor war ihm so viel daran gelegen gewesen, bei einem Mädchen einen guten Eindruck zu machen. Kurz flackerte ein weiteres Bild aus der Vergangenheit auf. Ginny Weasley. Sie hatte ihn einst zum Weihnachtsball begleitet. Aber schon damals hatte er sich nichts vorgemacht. Ginny hatte „ja“ gesagt, nicht um seinetwillen, sondern, weil sie sonst nicht zu dem Fest hätte gehen können. Er hatte es ihr nie übel genommen – im Gegenteil. Aber bei Luna war es etwas anderes. Er mochte sie. Sehr. Ja, er hatte auch Ginny gemocht, aber da war nicht dasselbe. Lange Zeit hatte er Luna Lovegood nur stumm bewundert, nachts heimlich von ihr geträumt und versucht, unbemerkt in ihre Nähe zu kommen. Der Fall des Dunklen Lords hatte dann sogar dieser vertrackten Situation einen Schubs gegeben. Und irgendwie war es dann passiert. Letzte Woche, in der Winkelgasse. Die Schlacht lag keine zwei Monate zurück und er versuchte, sich wieder auf das nächste Schuljahr zu konzentrieren. Bei Flourish und Blotts war er dann Luna begegnet und ehe er es sich versah, war ihm die Einladung herausgerutscht. Und sie hatte angenommen.
„Das ist ein schöner Ort.“ klang plötzlich eine glockenhelle Stimme hinter ihm. Neville fuhr zusammen und wirbelte herum. Vor ihm stand sie – gekleidet in einen wunderschönen blattgrünen Umhang und mit wehenden, seidenglatten Haaren. Er konnte sich nicht erinnern, dass sie jemals so schön gewesen war wie jetzt. „Du... du siehst... toll aus...“ murmelte er verlegen und spürte zu seinem Ärger, dass er rot wurde. Luna lächelte. „Danke. Ich dachte mir, du magst Grün vielleicht. Es ist die Farbe der Hoffnung.“ „J...jjaa“ anwortete Neville unsicher. „Da ist ein schöner Ort.“ wiederholte Luna noch einmal. „Ich glaube, dort im Wald gibt es Rifflige Ricketicker. Hast du sie rufen gehört?“ „Rifflige....was?“„Mein Daddy hat mir von ihnen erzählt. Sie können jede Gestalt annehmen, aber meistens sehen sie aus wie gelbe Hasen mit kreiselnden Ohren. Ricketicker sind sehr selten zu beobachten, weil sie sich meistens im Boden eingraben...“ Neville konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. Genau deshalb mochte er Luna. Sie scherte sich nicht darum, was andere von ihr hielten oder über ihre Ansichten dachten. Träumerisch sah sie zum Wald und er fragte sich, ob sie vorschlagen würde, dort gemeinsam nach Ricketickern zu suchen. „Ich war hier früher einmal.“ erklärte er dann etwas nervös. „Mit meinen Eltern. Als sie noch... also.. da waren sie noch gesund. Sie... haben mir diese Stelle gezeigt, weil sie sich hier kennengelernt haben.“ „Oh..“ Lunas Augen strahlten. „Das ist sehr, sehr schön, weißt du? Dass du mich dann hier treffen wolltest. Wollen wir ein Stück zusammen gehen?“ Neville nickte und kurz darauf spazierten sie an einem goldenen Weizenfeld entlang. „Ich.. ich hoffe..du bist nicht...“ Er suchte nach den Worten, die er sich so mühsam zurecht gelegt hatte, doch sie hatten sich vermutlich genau wie ein Ricketicker im Boden vergraben. Noch bevor er fortfahren konnte, schüttelte Luna den Kopf. „Nein, bin ich nicht.“ sagte sie und er fragte sich, ob sie Gedanken lesen konnte. „Ich bin sogar sehr froh, dass du mich gefragt hast. Und stolz. Das war sehr mutig, was du getan hast, im Sommer. Alles. Du bist ein echter Gryffindor. Ich hatte noch nie eine Verabredung. Und jetzt bin ich hier, mit dir. Das ist wunderschön... Ich … ich glaube, ich wäre mit niemandem lieber an diesem Ort...“ Ein Woge der Erleichterung überkam Neville und noch bevor Vernunft oder Angst erneut aufflackern konnten, zog er Luna an sich und gab ihr einen stürmischen Kuss direkt auf den Mund. Als sei er über sich selbst erschrocken, zuckte er dann plötzlich zurück. „Ent...entschuldige....“ stammelte er und wäre vor Scham am liebsten im Erdboden versunken. Aber Luna strahlte jetzt noch mehr. „Weshalb denn?“ fragte sie und überrascht sah er, dass in ihren Augen Freudentränen glänzten. Irgendwie schien sie nun genauso nervös zu sein, wie er selbst. Das beruhigte Neville wieder etwas. Zögernd streckte er ihr seine Hand hin. „Komm...“ sagte er. „Wir gehen mal im Wald nachsehen, ob wir ein Rickdick finden...“ Jetzt lachte Luna wieder fröhlich. „Ricketicker. Rifflige Ricketicker.“ Sie griff seine Hand und während sie auf den Waldrand zugingen, waren sich beide sicher, nicht nur den Kopf, sondern auch den Bauch voller flatternder Schlickschlupfe zu haben, so glücklich fühlten sie sich.
Platz 2 - G.S. Black, Ravenclaw (25% der Stimmen)
Von murrenden Moorspätzen und griesgrämigen Knipsern
Es ist schon ziemlich seltsam, wie manche Menschen zu einander finden nicht? Wie Luna Lovegood später immer wieder beteuerte, war sie nur mit Neville Longbottom ausgegangen, weil er der einzige war der an den murrenden Moorspatz geglaubt hatte. Und er hatte nichts gegen ihre Eigenarten, die bei manchen Leuten ziemlich aneckten. Ausnahmsweise mal hatte das Mädchen die Initiative ergriffen und der Kessel-zum-Explodieren-Bringer hatte zugesagt, auch wenn er etwas herum gestammelt hatte, offensichtlich schockiert von dieser völlig unvorhergesehen Frage auf ein Date. Und so gingen sie am nächsten Hogsmeade-Wochenende zusammen in das Drei Besen und holten sich Butterbier. Wie fast immer trug Luna ihre rübenartigen Ohrringe und starrte Neville an, als würde gleich eine Pflanze aus all seinen Körperöffnungen sprießen und sie würde keine einzige Sekunde davon verpassen wollen. Dann lächelte sie leicht und trank einen Schluck aus ihrer Flasche. "Ich wette bei Professor Snape hat sich ein murrender Moorspatz unter seinem Kopfkissen versteckt. Sonst wäre er nicht immer so mies gelaunt", stellte sie gutgelaunt und mit träumerischer Stimme fest. Nevilles Ohren nahmen einen ungesunden Rotton an. "Bist du dir sicher? Snape braucht bestimmt keinen Miesmacher unter seinem Kopfkissen..." Wieder lächelte die Blondine ihm zu. Sie schwiegen häufig, aber es war kein unangenehmes Schweigen. Beide hingen ihren Gedanken nach. Egal, ob sie sich um irgendwelche seltsamen Wesen drehte oder um Pflanzen. Schließlich verließen sie wieder das Drei Besen und machten sich auf den Weg zurück zum Schloss. Sie waren mit die letzten, die zum Schloss zurück kehrten, blieben aber für sich. Wieder redeten sie, über belangloses Zeug und schulische Dinge. Sie warteten eigentlich nur noch darauf, dass Hermine Granger Schülersprecherin werden würde. Es war eigentlich ein Wunder, dass sie das nicht schon in ihrem zweiten Jahr geworden war und Luna wusste zu berichten, dass einige Ravenclaws eifersüchtig auf die Schlauheit der Braunhaarigen waren. Schließlich kamen sie am Schloss an und Neville begleitete Luna noch bis kurz vor ihren Gemeinschaftsraum. Auch wenn er dank der DA mittlerweile etwas mehr Selbstvertrauen erworben hatte, so war dieses doch stark zurück gegangen, wenn er sich in der Nähe eines solchen Mädchens befand, wie es Luna war. Die lächelte ihn wieder mal träumerisch an, beugte sich vor und gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. "Da war ein giresgrämiger Knipser", hauchte sie und lächelte erneut, dann drehte sie sich um. "Wir sehen uns, Neville", verabschiedete sie sich und trat durch die Türe in den Gemeinschaftsraum der Ravenclaws. Neville grinste etwas dümmlich und mit lodernden Ohren. "Wir sehen uns!", antwortete er, als Luna bereits seit mehr als fünf Minuten abwesend war.
Platz 3 - Juliette Barbara Malfoy, Slytherin (12, 5% der Stimmen)
In der Freiheit wohnt die Kraft
Sie standen einander gegenüber und sahen sich in die Augen. "Luna, ich...," begann er, doch sie legte ihm sacht den Finger auf die Lippen. "Komm." sagte sie und griff nach seiner Hand, "Es ist an der Zeit." In seinem Kopf brannten tausend Fragen, doch er ließ sie seine Hand nehmen und sich aus dem staubigen Gang führen, hinaus in die sternenklare Nacht. Hinunter zum See. Der Vollmond spiegelte sich in dem schwarzen Wasser. Tau lag auf dem Gras der Wiese, die Tropfen spielten an den Halmen. Er zog seinen Umhang aus und breitete ihn ihr sorgsam auf dem feuchten Gras aus. Sie setzte sich, während er unschlüssig neben ihr stand. Wieder fand ihre Hand in die seine und mit sanfter Gewalt zog sie ihn neben sich. "Du bist bedrückt." sagte sie geradeheraus, so,. wie sie immer sprach. Man konnte keine Widerworte setzen. Man konnte sie nicht anlügen, selbst wenn man es gewollt hätte. Er wollte es nicht. " Es ist alles vorbei, " sagte er leise, " Das Dunkle. Das Beklemmende. Und doch will sich in mir die Freiheit nicht ausbreiten. Es sind soviele tot. " Sie antwortete nicht gleich, saß nur da und hielt seine Hand, sah auf das dunkle Wasser. "Aber wir haben uns." fuhr er fort "Wenn du möchtest , heißt es..." "Neville !" sprach sie seinen Namen aus, und klang auf einmal ganz weich, "Neville...es stimmt, es sind so viele tot. Aber wir haben uns. Und wir haben die Freiheit. Auf ihr können wir aufbauen. Und , eines sei dir gewiss : Die Liebe siegt am Ende immer über den Hass. Man muss nur daran glauben. "
Wir gratulieren den Siegern!

