Liebe Zauberschüler,
Das Thema war:
"Mein Leben nach Hogwarts"
Ihr habt wieder fleißig Abgestimmt, und so
konnten die Gewinner ermittelt werden.
Herzlichen Glückwunsch! :)
------------------------------------------------------------------------------------------------
Platz 1 = Claw Graves aus Gryffindor!
Mir schwirrte der Kopf, während ich am Tisch im Schein des Kerzenlichts auf die vergilbten Seiten vor
mir starrte. Die ganze Woche ging das nun schon so. Das hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt.
Da hatte ich nun die Schule abgeschlossen, und trotzdem saß ich schon wieder über Büchern. Dabei
war ich so aufgeregt gewesen, als Mr. Ollivander mich in seinem Geschäft aufnahm. Ich hatte mir
ausgemalt, kunstvolle Motive für Zauberstäbe zu entwerfen, oder auf interessanten kleinen
Expeditionen nach Zauberstabkernen Tierwesen aufzuspüren, und schließlich Hölzer und Kerne zu
spektakulären Zauberstäben zu vereinen. Stattdessen saß ich Tag für Tag in dieser Stube und ging der
unsinnigen Beschäftigung nach, über die Eigenheiten verschiedener Holzarten nachzulesen.
Doch an diesem Tag war es anders. Als Mr. Ollivander herein kam, trug er in der einen Hand ein paar
Stöcke aus verschiedenartigem Holz, in der anderen eine Strähne langen weißen Haares. Ich erkannte
Einhorn. „So, nun wollen wir mal sehen, was Sie gelernt haben. Ich habe hier ein paar Hölzer. Zeigen
Sie mir mal, mit welchem davon Sie diese Strähne verarbeiten würden, “ sagte er, während er alles
vor mir auf den Tisch legte. „Erzählen Sie mir mal, welches dieser Hölzer am besten zu diesem
Einhornhaar passt.“ Verwirrt und ein wenig ratlos blickte ich auf die Dinge, die Mr. Ollivander vor mir
ausgebreitet hatte. „Aber wie genau soll ich das denn rausfinden?“ fragte ich. Und wozu? fügte ich in
Gedanken hinzu. Es war doch im Grunde egal - zu irgendjemandem würde die jeweilige Kombination
schon passen. Allerdings sprach ich das nicht aus. „Hören Sie ihnen zu“, erwiderte Mr. Ollivander.
„Spüren Sie, was die Gegenstände Ihnen mitteilen. Sie werden es Ihnen sagen.“
Besonders hilfreich fand ich das nicht, aber das behielt ich für mich. Versuchsweise legte ich mir das
Einhornhaar auf die Handfläche. Dann griff ich eines der Hölzer, legte es ein wenig zweifelnd
daneben und wartete, ob etwas geschah, und was sich wohl tun würde. Zuerst passierte mal einen
Augenblick lang gar nichts. Dann war mir, als ob ich ein leichtes stechendes Kribbeln fühlte, ähnlich
wie von Ameisensäure. Es war ein wenig unangenehm. Trotzdem wartete ich nochmal etwas ab, aber
es änderte sich nichts, das Kribbeln blieb. Erst als ich das Holz wieder beiseitelegte, hörte es endlich
auf. Anfangen konnte ich mit dieser Erfahrung noch nichts; aber immerhin hatte sich etwas
bemerkbar gemacht.
Nun doch ein wenig neugierig, probierte ich das nächste Holz. Als ich dieses neben die Strähne legte,
spürte ich eine leichte Vibration. Sie war nicht stark, aber in einer irgendwie merkwürdigen
Schwingung, die ein nicht unbedingt beklemmendes, aber etwas flaues Gefühl in meinem Magen
verursachte. Ich mochte es überhaupt nicht und war froh, es wieder loszuwerden.
Beim dritten Holz hatte ich sofort ein seltsames, intensives Gefühl, das mir die Nackenhaare sträubte,
noch ehe ich es mit dem Einhornhaar überhaupt zusammenbrachte. Dann hätte ich das Haar beinahe
mit einem Aufschrei fallen gelassen, denn unvermittelt verspürte ich ein schneidendes Brennen in
der Handfläche. Rasch tat ich, warf fast das Holz beiseite - das war ganz sicher nicht das richtige, das
war mir absolut klar.
Als ich das nächste Holz zur Hand nahm, war ich verwirrt: ich spürte nichts. Gar nichts. Nicht das
geringste. War das womöglich der Schock von eben? Ich versuchte es noch zwei weitere Male, doch
immer noch tat sich nichts. Unsicher legte ich den Stock beiseite und nahm den letzten.
Als ich die Einhornsträhne mit diesem Holz zusammenbrachte, verspürte ich ein wunderbar
harmonisches Gefühl, das in sanften Wellen leicht durch meine Finger zu pulsieren schien. Es
vermittelte mir eine angenehme, ungewöhnlich entspannte Empfindung. Fast unbewusst schloss ich
eine kurze Weile die Augen und genoss dieses Erlebnis.
Als ich sie wieder öffnete, sagte ich zu Mr. Ollivander, der mich die ganze Zeit reglos beobachtet
hatte: „Das hier ist das passende Holz.“ Mr. Ollivander hob leicht die Augenbrauen. „Sind Sie sicher?“
wollte er wissen. „Ja“, antwortete ichüberzeugt. Er lächelte und nickte. „Sehr gut. Ja, dieses Linden-
Holz ist gut geeignet. Das gibt einen schönen, freundlichen Zauberstab. Was ist mit den anderen?“
Ich hielt kurz inne und überlegte. „Also, ich würde sagen, die ersten beiden würden etwas
oberflächliche und fahrige Magie bewirken, ich meine, eher unzuverlässig agieren - ich weiß nicht
genau, wie ich das ausdrücken soll. Das dritte Holz passt gar nicht, ich glaube, die Kombination würde
ständig für verunglückte Zauber oder Unfälle sorgen. Aber …“ Ich zögerte etwas, unsicher, wie Mr.
Ollivander reagieren würde. „Beim vorletzten … nun ja, ich weiß nicht … da war überhaupt keine
Reaktion. Ich meine … also … da habe ich absolut gar nichts gespürt.“ Zu meiner Überraschung sah
ich, dass Mr. Ollivander breit lächelte. „Ja, das ist richtig. Sehr gut. Das war ein kleiner Test. Ja, dieses
Holz hat überhaupt keine Zauberstab-Qualität. Das habe ich einfach mal so dazwischen
geschmuggelt. Mancher bildet sich in so einer Situation ein, etwas zu spüren, weil er unbedingt
etwas spüren will.“ Sein Gesicht wurde wieder ernsthaft, während er die Einhornsträhne und die
Hölzer wieder an sich nahm. „Das war wirklich sehr gut.“ Er wies auf das Buch, das immer noch auf
dem Tisch lag. „Und morgen möchte ich, dass sie mir erklären, warum die anderen drei Hölzer sich
nicht mit dem Einhorn vertragen haben.“ „Ja, Mr. Ollivander“, antwortete ich. Ich hatte verstanden,
was er mir hatte beibringen wollen. Es ging nicht nur darum, Zauberstäbe herzustellen und mit den
passenden Besitzern zusammenzubringen. Es ging zunächst schon einmal darum, überhaupt die
richtige Paarung von Holz und Kern zu herauszufinden.
Er nickte kurz. Als er hinausging, wandte er sich noch einmal kurz zu mir um und sagte: „Sie haben
ein gutes Gespür. Ich glaube, aus Ihnen wird einmal ein guter Zauberstabmacher.“ Glücklich über
dieses Lob, ging ich, nun mit weit mehr Motivation, wieder an mein Studium.
Das Thema war:
"Mein Leben nach Hogwarts"
Ihr habt wieder fleißig Abgestimmt, und so
konnten die Gewinner ermittelt werden.
Herzlichen Glückwunsch! :)
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Platz 1 = Claw Graves aus Gryffindor!
Mir schwirrte der Kopf, während ich am Tisch im Schein des Kerzenlichts auf die vergilbten Seiten vor
mir starrte. Die ganze Woche ging das nun schon so. Das hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt.
Da hatte ich nun die Schule abgeschlossen, und trotzdem saß ich schon wieder über Büchern. Dabei
war ich so aufgeregt gewesen, als Mr. Ollivander mich in seinem Geschäft aufnahm. Ich hatte mir
ausgemalt, kunstvolle Motive für Zauberstäbe zu entwerfen, oder auf interessanten kleinen
Expeditionen nach Zauberstabkernen Tierwesen aufzuspüren, und schließlich Hölzer und Kerne zu
spektakulären Zauberstäben zu vereinen. Stattdessen saß ich Tag für Tag in dieser Stube und ging der
unsinnigen Beschäftigung nach, über die Eigenheiten verschiedener Holzarten nachzulesen.
Doch an diesem Tag war es anders. Als Mr. Ollivander herein kam, trug er in der einen Hand ein paar
Stöcke aus verschiedenartigem Holz, in der anderen eine Strähne langen weißen Haares. Ich erkannte
Einhorn. „So, nun wollen wir mal sehen, was Sie gelernt haben. Ich habe hier ein paar Hölzer. Zeigen
Sie mir mal, mit welchem davon Sie diese Strähne verarbeiten würden, “ sagte er, während er alles
vor mir auf den Tisch legte. „Erzählen Sie mir mal, welches dieser Hölzer am besten zu diesem
Einhornhaar passt.“ Verwirrt und ein wenig ratlos blickte ich auf die Dinge, die Mr. Ollivander vor mir
ausgebreitet hatte. „Aber wie genau soll ich das denn rausfinden?“ fragte ich. Und wozu? fügte ich in
Gedanken hinzu. Es war doch im Grunde egal - zu irgendjemandem würde die jeweilige Kombination
schon passen. Allerdings sprach ich das nicht aus. „Hören Sie ihnen zu“, erwiderte Mr. Ollivander.
„Spüren Sie, was die Gegenstände Ihnen mitteilen. Sie werden es Ihnen sagen.“
Besonders hilfreich fand ich das nicht, aber das behielt ich für mich. Versuchsweise legte ich mir das
Einhornhaar auf die Handfläche. Dann griff ich eines der Hölzer, legte es ein wenig zweifelnd
daneben und wartete, ob etwas geschah, und was sich wohl tun würde. Zuerst passierte mal einen
Augenblick lang gar nichts. Dann war mir, als ob ich ein leichtes stechendes Kribbeln fühlte, ähnlich
wie von Ameisensäure. Es war ein wenig unangenehm. Trotzdem wartete ich nochmal etwas ab, aber
es änderte sich nichts, das Kribbeln blieb. Erst als ich das Holz wieder beiseitelegte, hörte es endlich
auf. Anfangen konnte ich mit dieser Erfahrung noch nichts; aber immerhin hatte sich etwas
bemerkbar gemacht.
Nun doch ein wenig neugierig, probierte ich das nächste Holz. Als ich dieses neben die Strähne legte,
spürte ich eine leichte Vibration. Sie war nicht stark, aber in einer irgendwie merkwürdigen
Schwingung, die ein nicht unbedingt beklemmendes, aber etwas flaues Gefühl in meinem Magen
verursachte. Ich mochte es überhaupt nicht und war froh, es wieder loszuwerden.
Beim dritten Holz hatte ich sofort ein seltsames, intensives Gefühl, das mir die Nackenhaare sträubte,
noch ehe ich es mit dem Einhornhaar überhaupt zusammenbrachte. Dann hätte ich das Haar beinahe
mit einem Aufschrei fallen gelassen, denn unvermittelt verspürte ich ein schneidendes Brennen in
der Handfläche. Rasch tat ich, warf fast das Holz beiseite - das war ganz sicher nicht das richtige, das
war mir absolut klar.
Als ich das nächste Holz zur Hand nahm, war ich verwirrt: ich spürte nichts. Gar nichts. Nicht das
geringste. War das womöglich der Schock von eben? Ich versuchte es noch zwei weitere Male, doch
immer noch tat sich nichts. Unsicher legte ich den Stock beiseite und nahm den letzten.
Als ich die Einhornsträhne mit diesem Holz zusammenbrachte, verspürte ich ein wunderbar
harmonisches Gefühl, das in sanften Wellen leicht durch meine Finger zu pulsieren schien. Es
vermittelte mir eine angenehme, ungewöhnlich entspannte Empfindung. Fast unbewusst schloss ich
eine kurze Weile die Augen und genoss dieses Erlebnis.
Als ich sie wieder öffnete, sagte ich zu Mr. Ollivander, der mich die ganze Zeit reglos beobachtet
hatte: „Das hier ist das passende Holz.“ Mr. Ollivander hob leicht die Augenbrauen. „Sind Sie sicher?“
wollte er wissen. „Ja“, antwortete ichüberzeugt. Er lächelte und nickte. „Sehr gut. Ja, dieses Linden-
Holz ist gut geeignet. Das gibt einen schönen, freundlichen Zauberstab. Was ist mit den anderen?“
Ich hielt kurz inne und überlegte. „Also, ich würde sagen, die ersten beiden würden etwas
oberflächliche und fahrige Magie bewirken, ich meine, eher unzuverlässig agieren - ich weiß nicht
genau, wie ich das ausdrücken soll. Das dritte Holz passt gar nicht, ich glaube, die Kombination würde
ständig für verunglückte Zauber oder Unfälle sorgen. Aber …“ Ich zögerte etwas, unsicher, wie Mr.
Ollivander reagieren würde. „Beim vorletzten … nun ja, ich weiß nicht … da war überhaupt keine
Reaktion. Ich meine … also … da habe ich absolut gar nichts gespürt.“ Zu meiner Überraschung sah
ich, dass Mr. Ollivander breit lächelte. „Ja, das ist richtig. Sehr gut. Das war ein kleiner Test. Ja, dieses
Holz hat überhaupt keine Zauberstab-Qualität. Das habe ich einfach mal so dazwischen
geschmuggelt. Mancher bildet sich in so einer Situation ein, etwas zu spüren, weil er unbedingt
etwas spüren will.“ Sein Gesicht wurde wieder ernsthaft, während er die Einhornsträhne und die
Hölzer wieder an sich nahm. „Das war wirklich sehr gut.“ Er wies auf das Buch, das immer noch auf
dem Tisch lag. „Und morgen möchte ich, dass sie mir erklären, warum die anderen drei Hölzer sich
nicht mit dem Einhorn vertragen haben.“ „Ja, Mr. Ollivander“, antwortete ich. Ich hatte verstanden,
was er mir hatte beibringen wollen. Es ging nicht nur darum, Zauberstäbe herzustellen und mit den
passenden Besitzern zusammenzubringen. Es ging zunächst schon einmal darum, überhaupt die
richtige Paarung von Holz und Kern zu herauszufinden.
Er nickte kurz. Als er hinausging, wandte er sich noch einmal kurz zu mir um und sagte: „Sie haben
ein gutes Gespür. Ich glaube, aus Ihnen wird einmal ein guter Zauberstabmacher.“ Glücklich über
dieses Lob, ging ich, nun mit weit mehr Motivation, wieder an mein Studium.
Mir schwirrte der Kopf, während ich am Tisch im Schein des Kerzenlichts auf die vergilbten Seiten vor
mir starrte. Die ganze Woche ging das nun schon so. Das hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt.
Da hatte ich nun die Schule abgeschlossen, und trotzdem saß ich schon wieder über Büchern. Dabei
war ich so aufgeregt gewesen, als Mr. Ollivander mich in seinem Geschäft aufnahm. Ich hatte mir
ausgemalt, kunstvolle Motive für Zauberstäbe zu entwerfen, oder auf interessanten kleinen
Expeditionen nach Zauberstabkernen Tierwesen aufzuspüren, und schließlich Hölzer und Kerne zu
spektakulären Zauberstäben zu vereinen. Stattdessen saß ich Tag für Tag in dieser Stube und ging der
unsinnigen Beschäftigung nach, über die Eigenheiten verschiedener Holzarten nachzulesen.
Doch an diesem Tag war es anders. Als Mr. Ollivander herein kam, trug er in der einen Hand ein paar
Stöcke aus verschiedenartigem Holz, in der anderen eine Strähne langen weißen Haares. Ich erkannte
Einhorn. „So, nun wollen wir mal sehen, was Sie gelernt haben. Ich habe hier ein paar Hölzer. Zeigen
Sie mir mal, mit welchem davon Sie diese Strähne verarbeiten würden, “ sagte er, während er alles
vor mir auf den Tisch legte. „Erzählen Sie mir mal, welches dieser Hölzer am besten zu diesem
Einhornhaar passt.“ Verwirrt und ein wenig ratlos blickte ich auf die Dinge, die Mr. Ollivander vor mir
ausgebreitet hatte. „Aber wie genau soll ich das denn rausfinden?“ fragte ich. Und wozu? fügte ich in
Gedanken hinzu. Es war doch im Grunde egal - zu irgendjemandem würde die jeweilige Kombination
schon passen. Allerdings sprach ich das nicht aus. „Hören Sie ihnen zu“, erwiderte Mr. Ollivander.
„Spüren Sie, was die Gegenstände Ihnen mitteilen. Sie werden es Ihnen sagen.“
Besonders hilfreich fand ich das nicht, aber das behielt ich für mich. Versuchsweise legte ich mir das
Einhornhaar auf die Handfläche. Dann griff ich eines der Hölzer, legte es ein wenig zweifelnd
daneben und wartete, ob etwas geschah, und was sich wohl tun würde. Zuerst passierte mal einen
Augenblick lang gar nichts. Dann war mir, als ob ich ein leichtes stechendes Kribbeln fühlte, ähnlich
wie von Ameisensäure. Es war ein wenig unangenehm. Trotzdem wartete ich nochmal etwas ab, aber
es änderte sich nichts, das Kribbeln blieb. Erst als ich das Holz wieder beiseitelegte, hörte es endlich
auf. Anfangen konnte ich mit dieser Erfahrung noch nichts; aber immerhin hatte sich etwas
bemerkbar gemacht.
Nun doch ein wenig neugierig, probierte ich das nächste Holz. Als ich dieses neben die Strähne legte,
spürte ich eine leichte Vibration. Sie war nicht stark, aber in einer irgendwie merkwürdigen
Schwingung, die ein nicht unbedingt beklemmendes, aber etwas flaues Gefühl in meinem Magen
verursachte. Ich mochte es überhaupt nicht und war froh, es wieder loszuwerden.
Beim dritten Holz hatte ich sofort ein seltsames, intensives Gefühl, das mir die Nackenhaare sträubte,
noch ehe ich es mit dem Einhornhaar überhaupt zusammenbrachte. Dann hätte ich das Haar beinahe
mit einem Aufschrei fallen gelassen, denn unvermittelt verspürte ich ein schneidendes Brennen in
der Handfläche. Rasch tat ich, warf fast das Holz beiseite - das war ganz sicher nicht das richtige, das
war mir absolut klar.
Als ich das nächste Holz zur Hand nahm, war ich verwirrt: ich spürte nichts. Gar nichts. Nicht das
geringste. War das womöglich der Schock von eben? Ich versuchte es noch zwei weitere Male, doch
immer noch tat sich nichts. Unsicher legte ich den Stock beiseite und nahm den letzten.
Als ich die Einhornsträhne mit diesem Holz zusammenbrachte, verspürte ich ein wunderbar
harmonisches Gefühl, das in sanften Wellen leicht durch meine Finger zu pulsieren schien. Es
vermittelte mir eine angenehme, ungewöhnlich entspannte Empfindung. Fast unbewusst schloss ich
eine kurze Weile die Augen und genoss dieses Erlebnis.
Als ich sie wieder öffnete, sagte ich zu Mr. Ollivander, der mich die ganze Zeit reglos beobachtet
hatte: „Das hier ist das passende Holz.“ Mr. Ollivander hob leicht die Augenbrauen. „Sind Sie sicher?“
wollte er wissen. „Ja“, antwortete ichüberzeugt. Er lächelte und nickte. „Sehr gut. Ja, dieses Linden-
Holz ist gut geeignet. Das gibt einen schönen, freundlichen Zauberstab. Was ist mit den anderen?“
Ich hielt kurz inne und überlegte. „Also, ich würde sagen, die ersten beiden würden etwas
oberflächliche und fahrige Magie bewirken, ich meine, eher unzuverlässig agieren - ich weiß nicht
genau, wie ich das ausdrücken soll. Das dritte Holz passt gar nicht, ich glaube, die Kombination würde
ständig für verunglückte Zauber oder Unfälle sorgen. Aber …“ Ich zögerte etwas, unsicher, wie Mr.
Ollivander reagieren würde. „Beim vorletzten … nun ja, ich weiß nicht … da war überhaupt keine
Reaktion. Ich meine … also … da habe ich absolut gar nichts gespürt.“ Zu meiner Überraschung sah
ich, dass Mr. Ollivander breit lächelte. „Ja, das ist richtig. Sehr gut. Das war ein kleiner Test. Ja, dieses
Holz hat überhaupt keine Zauberstab-Qualität. Das habe ich einfach mal so dazwischen
geschmuggelt. Mancher bildet sich in so einer Situation ein, etwas zu spüren, weil er unbedingt
etwas spüren will.“ Sein Gesicht wurde wieder ernsthaft, während er die Einhornsträhne und die
Hölzer wieder an sich nahm. „Das war wirklich sehr gut.“ Er wies auf das Buch, das immer noch auf
dem Tisch lag. „Und morgen möchte ich, dass sie mir erklären, warum die anderen drei Hölzer sich
nicht mit dem Einhorn vertragen haben.“ „Ja, Mr. Ollivander“, antwortete ich. Ich hatte verstanden,
was er mir hatte beibringen wollen. Es ging nicht nur darum, Zauberstäbe herzustellen und mit den
passenden Besitzern zusammenzubringen. Es ging zunächst schon einmal darum, überhaupt die
richtige Paarung von Holz und Kern zu herauszufinden.
Er nickte kurz. Als er hinausging, wandte er sich noch einmal kurz zu mir um und sagte: „Sie haben
ein gutes Gespür. Ich glaube, aus Ihnen wird einmal ein guter Zauberstabmacher.“ Glücklich über
dieses Lob, ging ich, nun mit weit mehr Motivation, wieder an mein Studium.
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