Liebe Zauberschüler,
Das Thema war:
"Ein Leben in Askaban"
Ihr habt wieder fleißig Abgestimmt, und so
konnten die Gewinner ermittelt werden.
Herzlichen Glückwunsch! :)
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Platz 1 = Claw Graves aus Gryffindor!
Der
junge Mann auf der Pritsche blickte nicht auf, als sich die Tür der
halbdunklen Zelle öffnete und die große schwarze Gestalt lautlos herein
schwebte. Die Kälte und die Verzweiflung hervorrufende Aura, die von ihr
ausging, nahm er kaum wahr. Sie waren Alltag hier drin. Glückliche oder
hoffnungsfrohe Momente existierten hier nicht. Kraftlos und
stumpfsinnig blickte er weiter vor sich auf den Boden, wie er es die
meiste Zeit tat. Der Dementor stellte das Essen auf den kleinen Tisch in
der Ecke, wo es unbeachtet stehen blieb, und glitt geräuschlos wieder
hinaus. Leicht quietschend schloss sich die Zellentür wieder. Aus einer
Zelle schräg gegenüber war ein anhaltendes Schluchzen
zu hören. Vom
weiter unten am Ende des Ganges kam ein wiederholtes Stöhnen, hin und
wieder unterbrochen von einem Verzweiflungsschrei. Auch dies war für ihn
schon zu einer alltäglichen Musik geworden, die er kaum noch
registrierte.
Drei
Monate hatte er nun schon innerhalb dieser schrecklichen Steinmauern
verbracht. Das wusste er, weil man es ihm gesagt hatte; er selbst hatte
jegliches Zeitgefühl verloren. Drei Monate, die ihr Spuren hinterlassen
hatten: Seine Haare waren lang, zerzaust und verzottelt, ein struppiger
Bart bedeckte sein blasses, eingefallenes Gesicht, seine verwahrloste
Kleidung war schmutzig und verschlissen und hing lose an seinem Körper
herab, der an Gewicht verloren hatte. Aber die tiefsten
Spuren hatte
diese Zeit in seinem Inneren hinterlassen. Jeden Tag, jede Nacht machten
ihm dieselben schrecklichen Erinnerungen zu schaffen. Immer wieder
gingen ihm dieselben furchtbaren Szenen durch den Kopf: dieser Abend,
als er aus dem Fenster
beobachtet hatte, wie sein Vater von diesem
Auror getötet worden war. Er hätte jemanden überfallen und beraubt,
hatten sie später gesagt, und wäre auf der Flucht, von einem
Schockzauber des Aurors getroffen, die Treppe hinunter gestürzt und
hätte sich dabei das Genick gebrochen. Oh, wie hatte er diesen Kerl in
jenem Augenblick gehasst! Er war nach draußen gerannt, hatte den am
Boden liegenden Zauberstab seines Vaters ergriffen und dem Auror mehrere
Flüche entgegen geschleudert. Es war ihm gleich gewesen, dass er
kürzlich erst seine Schulausbildung abgeschlossen hatte, während ihm ein
gut ausgebildeter, hochspezialisierten Duellant gegenüber gestanden
hatte -
er hatte nur den Mann gesehen, der für den Tod seines Vaters verantwortlich war.
Zu einem Jahr in dieser Hölle hatten sie ihn verurteilt.
Es
war ein wahrhaft entsetzlicher Schock gewesen, als er die Mauern dieses
Gefängnisses betrat! Nie zuvor hatte er mit Dementoren zu tun gehabt,
nie zuvor ihre grauenhafte Wirkung auf einen Menschen erfahren, die
unausweichlich alle Wärme und jegliches gute Gefühl aus der Welt
verschwinden ließen und einem nichts als die schlimmsten Erinnerungen
übrig ließen. Inzwischen hatte er jedoch schon einiges erlebt. So manch
einen
hatte er hier drin schon dem Irrsinn verfallen sehen. Vorgestern hatten
sie den Gefangenen aus der Zelle nebenan geholt, der sich im Wahn den
Kopf an der Wand aufgeschlagen hatte und gestorben war. Und auch er
selbst hatte schon manches Mal kurz davor gestanden, den Verstand zu
verlieren und gänzlich in der Düsternis dieses Ortes zu versinken. Bloß
ein Gedanke, an den er sich klammerte, half ihm, seine Sinne beieinander
zu halten: Wenn er wieder draußen war, würde er sich
an jenem Auror
für den Tod seines Vaters rächen. Sich auszumalen, wie er es anstellen
sollte, dazu konnte er längst nicht mehr genug Energie aufbringen. Über
Einzelheiten würde er sich später Gedanken machen müssen, nach seiner
Entlassung. Doch was auch immer geschehen würde, eines wusste er sicher:
Noch einmal würde er
nicht hierher kommen. Sollten sie noch einmal kommen, um ihn zu holen, würde er bis zum Tod kämpfen. Nie wieder Askaban!
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Platz 2 = Duny aus Hufflepuff!
Ich hörte das verrückte Lachen, derjenigen, die mit mir in Gefangenschaft auf dieser verödeten, einsamen und kalten Insel waren.
Man wartete nur noch auf den
Tod, während man durch die Zellwächter, den Dementoren, immer einsamer
und gefühlsloser wurde. Sie saugten einem das Glück aus der Seele,
machten einen zum psychischen Wrack, wie man am Beispiel
von Bellatrix Lestrange sehen konnte.
Man hörte ihr hysterisches
Lachen durch ganz Askaban. Man hörte ihr murmeln, dass wie ein Mantra
glich: "Der dunkle Lord wird uns befreien. Er hat uns nicht verlassen.
Wir sind treue Untergebene."
Und ich? Ich war nicht einen
Stück besser als Lestrange. Eher würde ich mich in meinem noch nicht
vorhandenen Grab umdrehen, als dass ich auf die "gute" Seite wechseln
würde. Es gab nur eine richtige Seite. Die vom dunklen
Lord.
Grinsend wandte ich mich der
Wand zu und machte dort einen Strich mit meinen, wohl viel zu langen,
Fingernägel. Es sind nun Jahre vergangen seit wir eingesperrt wurden -
14 Jahre, um genau zu sein - und ich hatte immer
deutlicher das Gefühl, dass unsere Zeit bald gekommen war. Ich musste
laut aufkichern.
Meinen dunklen Lord zu sehen, zu
sehen wie die ganze Zauberwelt am Ende in unserer Kontrolle stehen
würden, dies malte ich mir alles aus und es durchflutete mich mit einem
zufriedenem Gefühl.
Fast sofort konnte ich dann auch
die kalte Aura eines der Dementoren spüren, er hatte Wohl die kurze
Glückseligkeit in mir bemerkt und ihn somit in sich gezogen.
Diese verfluchten Biester, sie
werden schon zu sehen bekommen, wenn die Zeit reif war. Solange konnte
ich sie nur fluchend ansehen.
Ich ballte meine Hände zu
Fäusten. Diese Dementoren! Diese Zelle! Merlin, ganz Askaban! Wie mich
das Ganze hier aufregte! Frustriert ließ ich ein Schrei aus mir. Meine
knochigen Hände wanderten nun zu meinen verwirrten,
verknoteten Haaren. Ich lachte nun laut auf, während ich mit meinem
Körper immer weiter nach hinten ging, bis ich die kalte, fast eisige
Wand hinter mir zu spüren bekam. Ich ließ mich an ihr runter, sodass ich
nun auch den eisigen Boden spürte. Wir werden
hier raus kommen und diesen einfältigen Halbblütern und Schlammblütern
zeigen, wer das Sagen hat!
Wir werd- Die Kraft verließ mich, mein Körper fiel zur Seite und ich sah nur noch Schwarz.
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Platz 3 = Hogwartskatze aus Hufflepuff!
Nein!
Das kann nur ein Alptraum sein. Ich sitze in einem dunklen Raum, es ist
kalt, eiskalt, ich friere, wie ich nie in meinem Leben gefroren
habe.Hoch über mir Gestalten in pflaumenblauen Umhängen, Reihe über
Reihe. Eine Stimme, unwirklich, wie aus eine anderen Welt. Ich werde
wegen der Ausübung schwarzer Magie sowie der Preisgabe unserer Welt am
1. Juli dieses Jahres zu 7 Jahren Askaban
verurteilt. Schwarze Magie?
Niemals!!! Kann ich gar nicht. Oder doch? Was habe ich aber getan, an
diesem ersten Juli? Ich war zu Hause, war geschafft von den
anstrengenden ZAG-Prüfungen. Vom büffeln und trainieren wochenlang bis
tief in die Nacht.
Weiter komme ich mit meinen Gedanken nicht, ein
Dementor packt mich, führt mich aus dem Raum. Um mich wird alles
schwarz... Ich wache auf, liege hart, mir ist schlecht, mir ist kalt,
ich habe Kopfschmerzen und immer noch ist es
sehr dunkel um mich. Gitterstäbe, kalte Steinwände, Mauern. Ich bin in Askaban.
Ich
höre Schreie, möchte selbst schreien, aber irgendwas hält mich davon
ab. Stattdessen versuche ich mich zu erinnern. Ich hab mit meinen Eltern
gefrühstückt und habe mir einen Liegestuhl im Garten aufgestellt. Ja
meine Katze Herminchen legte sich zu mir und wir beide schliefen ein..
Von nebenan höre ich das verzweifelte Schluchzen einer Frau. Ich gehe
nah an die Wand heran und versuche, mit ihr zu sprechen, aber sie hört
mich nicht, weint immer weiter. Verzweiflung kommt auf mich zu wie ein
Dementor, während ich mit aller Kraft versuche, mich zu erinnern. Ja,
ich wurde wach, als zwei Freundinnen aus meiner Grundschulzeit kamen, um
mich zum Schwimmen abzuholen. Sie gehen hier auf die Schule, ich darf
ihnen nicht sagen auf welche Schule ich
wirklich gehe. Muss irgendwie
improvisieren, meine Fächer umbenennen. Fällt mir sehr schwer, weswegen
ich so tue, als ginge mir Schule tierisch auf die Nerven. Und das Thema
wechsle. Aber ich glaube, sie ahnen, dass irgendwas nicht stimmt. Dann
sind wir an unseren See hinaus, diesen kleinen Waldsee, den nur wenige
Menschen hier kennen. Sie beide jammerten über den vielen trockenen
Unterrichtsstoff, den sie sowieso wohl nie brauchen, darüber, dass ihr
Mathelehrer ihnen Aufgaben so erklärt, dass sie sie nicht verstehen und
sich dann aufregt, weil sie nichts verstehen. Und darüber, dass die
blöde Tussi aus der Parallelklasse ihnen nacheinander ihre Freunde ausgespannt habe.
Wenn
sie doch nur zaubern könnten, dann würden sie ihnen Pickel und
Haarausfall verpassen. Und 20 Kilo Übergewicht. Aus Spaß habe ich dann
ein paar sehr alberne Zaubersprüche vorgeschlagen sowas wie „Ratten und
Karnickel, die Tussi die kriegt Pickel“ oder „lila Luftmatratze, die
Tussi kriegt ne Glatze“ Aber... aber, ich habe sehr darauf geachtet,
nicht mal annähernd einen richtigen Zauberspruch oder Fluch
auszusprechen,
hab auch an keinen gedacht. Zu unserem Pech war aber gerade diese Tussi
auch an dem See. Und ihre Clique, die Fünferbande, wie viele von uns
sie heimlich nennen. Sie selbst nennen sich die Kaiserin und die edlen
Ladys. Glatze hatte sie nicht, die Kaiserin, aber – Pickel. Und was für
Pickel. Ein paar waren so groß wie Haselnüsse. Und sie war wütend, sehr
sehr wütend. Kam auf uns zugestürmt, gefolgt vom Rest der Fünferbande.
Zerrten uns an den Haaren in den See und versuchten uns unter
Wasser
zu drücken. Tage vergehen oder vielleicht Wochen. Gleichförmig, dunkel
und kalt, nur unterbrochen vom Öffnen der Luke für Essen und Wasser.
Hunger habe ich selten, zwinge mich zum Essen. Nur, um etwas zu tun zu
haben. Zweimal am Tag werden wir einzeln in ein sehr karges Bad geführt.
Manchmal höre ich
Menschen weinen oder schreien. Ich habe kein Zeitgefühl mehr.
Erinnerungen
steigen auf wie dunkle Wolken vor einem Sturm. Der Tod meiner Tante
nach langer Krankheit. Wie mein Vater seine Arbeit verlor und völlig zu
verzweifeln drohte. Ein Streit meiner Eltern, als ich noch sehr klein
war, weil Mutter
sich von den Vaters Eltern abgelehnt fühlte. Der
Abschied von meinen Freundinnen, die ich immer noch belügen muss. Werde
ich je wieder glücklich sein. Werde ich überhaupt überleben? Ich glaube
hier sterben viele. Geben such auf. Aber ich will mich nicht aufgeben.
Krampfhaft versuche ich, an ein glückliches Erlebnis zu denken, Eines...
Irgend eines. Als mein Hogwartsbrief kam. Als... Aber immer wieder
landen meine Gedanken bei der Szene, als wir drei mit der Fünferbande
kämpfen. Und dann kam aus etwas dem Wasser. Ein Pferd – nein, ein
Kelpie. Das Kelpie, das ich damals gerettet habe, weil ich es
für ein
Pferd hielt. Und nun muss ich gezaubert haben, habe ein Tuch
herbeigerufen und es dem Kelpie übergeworfen. Ihm befohlen die
Fünferbande weg zu jagen. War das Schwarze Magie? Ich wollte nur meine
Freundinnen retten. Nur die „Kaiserin“ lief nicht davon, versuchte, mich
von dem Kelpie zu stoßen. Wollte selbst aufsteigen, oder es verletzen,
für sie war es ja ein Pferd. Ich herrschte sie an, sie
solle
verschwinden, wenn ihr ihr Leben lieb sei. Habe ich dann den
Imperius-Fluch ausgesprochen? Daran gedacht habe ich, ja. Aber
ausgesprochen? Sicher nicht. Schließlich gab sie auf... Ja und ich
musste die Gedächtnisse meiner Freundinnen verändern. Sie erinnern sich
nur noch an den Streit mit der Fünferbande. War definitiv nicht richtig,
aber geht man dafür nach Askaban?
Der
Heuler mit der Vorladung. Meine Eltern begleiten mich, beide weinen.
Versuchen, mir zu helfen, werden aber von dem Vorsitzenden immer wieder
abgeblockt, immer wieder als Muggel bezeichnet. Sie resignieren.
Aber..ich hab das Kelpie nicht gerufen, habe uns nur verteidigt, ja,
sogar der Fünferbande geholfen, damit das Kelpie sie nicht unter Wasser
ziehen kann. Das ist ein glücklicher Gedanke,
irgendwie. Tröstlich
zumindest. Als seien meine Gedanken nach draußen geflogen – meine
Zellentür geht auf. Eine junge Hexe aus dem Ministerium steht vor mir.
Sie erzählt mir, dass meine Eltern nach Hogwarts geschrieben und
geschildert haben, wie die Verhandlung gelaufen ist. Daraufhin habe es
eine Untersuchung beim Zaubergamot
gegeben und es habe sich gezeigt,
dass meine Verhandlung gesetzeswidrig verlaufen sei. Mir hätte ein
Verteidiger aus der magischen Welt zugestanden. Ich hätte Zeugen
benennen dürfen. Aber sie haben nur die „Kaiserin“ angehört. Ihr Worte
in den Mund gelegt. So nebenbei haben sie nur mit ihr gesprochen, im
Vorübergehen gewissermaßen. Bei der Verhandlung war sie nicht. Der
Geheimhaltung unserer Welt
wegen oder sowas. Und die „Kaiserin“ hat
ihre Chance genutzt, wie sie immer alles tut, um selbst gut dazustehen.
Hat gelogen. Ihre Pickel stammten aus ihrem Versuch, ihre unreine Haut
zu bekämpfen. Ich darf mit der Ministeriumshexe gehen. Wir apparieren
ans Festland. Meine Eltern schließen mich glücklich in die Arme.
Ich bin frei!!!
Das Thema war:
"Ein Leben in Askaban"
Ihr habt wieder fleißig Abgestimmt, und so
konnten die Gewinner ermittelt werden.
Herzlichen Glückwunsch! :)
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Platz 1 = Claw Graves aus Gryffindor!
Der junge Mann auf der Pritsche blickte nicht auf, als sich die Tür der halbdunklen Zelle öffnete und die große schwarze Gestalt lautlos herein schwebte. Die Kälte und die Verzweiflung hervorrufende Aura, die von ihr ausging, nahm er kaum wahr. Sie waren Alltag hier drin. Glückliche oder hoffnungsfrohe Momente existierten hier nicht. Kraftlos und stumpfsinnig blickte er weiter vor sich auf den Boden, wie er es die meiste Zeit tat. Der Dementor stellte das Essen auf den kleinen Tisch in der Ecke, wo es unbeachtet stehen blieb, und glitt geräuschlos wieder hinaus. Leicht quietschend schloss sich die Zellentür wieder. Aus einer Zelle schräg gegenüber war ein anhaltendes Schluchzen
zu hören. Vom weiter unten am Ende des Ganges kam ein wiederholtes Stöhnen, hin und wieder unterbrochen von einem Verzweiflungsschrei. Auch dies war für ihn schon zu einer alltäglichen Musik geworden, die er kaum noch registrierte.
Drei Monate hatte er nun schon innerhalb dieser schrecklichen Steinmauern verbracht. Das wusste er, weil man es ihm gesagt hatte; er selbst hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Drei Monate, die ihr Spuren hinterlassen hatten: Seine Haare waren lang, zerzaust und verzottelt, ein struppiger Bart bedeckte sein blasses, eingefallenes Gesicht, seine verwahrloste Kleidung war schmutzig und verschlissen und hing lose an seinem Körper herab, der an Gewicht verloren hatte. Aber die tiefsten
Spuren hatte diese Zeit in seinem Inneren hinterlassen. Jeden Tag, jede Nacht machten ihm dieselben schrecklichen Erinnerungen zu schaffen. Immer wieder gingen ihm dieselben furchtbaren Szenen durch den Kopf: dieser Abend, als er aus dem Fenster
beobachtet hatte, wie sein Vater von diesem Auror getötet worden war. Er hätte jemanden überfallen und beraubt, hatten sie später gesagt, und wäre auf der Flucht, von einem Schockzauber des Aurors getroffen, die Treppe hinunter gestürzt und hätte sich dabei das Genick gebrochen. Oh, wie hatte er diesen Kerl in jenem Augenblick gehasst! Er war nach draußen gerannt, hatte den am Boden liegenden Zauberstab seines Vaters ergriffen und dem Auror mehrere Flüche entgegen geschleudert. Es war ihm gleich gewesen, dass er kürzlich erst seine Schulausbildung abgeschlossen hatte, während ihm ein gut ausgebildeter, hochspezialisierten Duellant gegenüber gestanden hatte -
er hatte nur den Mann gesehen, der für den Tod seines Vaters verantwortlich war.
Zu einem Jahr in dieser Hölle hatten sie ihn verurteilt.
Es war ein wahrhaft entsetzlicher Schock gewesen, als er die Mauern dieses Gefängnisses betrat! Nie zuvor hatte er mit Dementoren zu tun gehabt, nie zuvor ihre grauenhafte Wirkung auf einen Menschen erfahren, die unausweichlich alle Wärme und jegliches gute Gefühl aus der Welt verschwinden ließen und einem nichts als die schlimmsten Erinnerungen übrig ließen. Inzwischen hatte er jedoch schon einiges erlebt. So manch
einen hatte er hier drin schon dem Irrsinn verfallen sehen. Vorgestern hatten sie den Gefangenen aus der Zelle nebenan geholt, der sich im Wahn den Kopf an der Wand aufgeschlagen hatte und gestorben war. Und auch er selbst hatte schon manches Mal kurz davor gestanden, den Verstand zu verlieren und gänzlich in der Düsternis dieses Ortes zu versinken. Bloß ein Gedanke, an den er sich klammerte, half ihm, seine Sinne beieinander zu halten: Wenn er wieder draußen war, würde er sich
an jenem Auror für den Tod seines Vaters rächen. Sich auszumalen, wie er es anstellen sollte, dazu konnte er längst nicht mehr genug Energie aufbringen. Über Einzelheiten würde er sich später Gedanken machen müssen, nach seiner Entlassung. Doch was auch immer geschehen würde, eines wusste er sicher: Noch einmal würde er
nicht hierher kommen. Sollten sie noch einmal kommen, um ihn zu holen, würde er bis zum Tod kämpfen. Nie wieder Askaban!
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Nein! Das kann nur ein Alptraum sein. Ich sitze in einem dunklen Raum, es ist kalt, eiskalt, ich friere, wie ich nie in meinem Leben gefroren habe.Hoch über mir Gestalten in pflaumenblauen Umhängen, Reihe über Reihe. Eine Stimme, unwirklich, wie aus eine anderen Welt. Ich werde wegen der Ausübung schwarzer Magie sowie der Preisgabe unserer Welt am 1. Juli dieses Jahres zu 7 Jahren Askaban
verurteilt. Schwarze Magie? Niemals!!! Kann ich gar nicht. Oder doch? Was habe ich aber getan, an diesem ersten Juli? Ich war zu Hause, war geschafft von den anstrengenden ZAG-Prüfungen. Vom büffeln und trainieren wochenlang bis tief in die Nacht.
Weiter komme ich mit meinen Gedanken nicht, ein Dementor packt mich, führt mich aus dem Raum. Um mich wird alles schwarz... Ich wache auf, liege hart, mir ist schlecht, mir ist kalt, ich habe Kopfschmerzen und immer noch ist es
sehr dunkel um mich. Gitterstäbe, kalte Steinwände, Mauern. Ich bin in Askaban.
Ich höre Schreie, möchte selbst schreien, aber irgendwas hält mich davon ab. Stattdessen versuche ich mich zu erinnern. Ich hab mit meinen Eltern gefrühstückt und habe mir einen Liegestuhl im Garten aufgestellt. Ja meine Katze Herminchen legte sich zu mir und wir beide schliefen ein.. Von nebenan höre ich das verzweifelte Schluchzen einer Frau. Ich gehe nah an die Wand heran und versuche, mit ihr zu sprechen, aber sie hört mich nicht, weint immer weiter. Verzweiflung kommt auf mich zu wie ein Dementor, während ich mit aller Kraft versuche, mich zu erinnern. Ja, ich wurde wach, als zwei Freundinnen aus meiner Grundschulzeit kamen, um mich zum Schwimmen abzuholen. Sie gehen hier auf die Schule, ich darf ihnen nicht sagen auf welche Schule ich
wirklich gehe. Muss irgendwie improvisieren, meine Fächer umbenennen. Fällt mir sehr schwer, weswegen ich so tue, als ginge mir Schule tierisch auf die Nerven. Und das Thema wechsle. Aber ich glaube, sie ahnen, dass irgendwas nicht stimmt. Dann sind wir an unseren See hinaus, diesen kleinen Waldsee, den nur wenige Menschen hier kennen. Sie beide jammerten über den vielen trockenen Unterrichtsstoff, den sie sowieso wohl nie brauchen, darüber, dass ihr Mathelehrer ihnen Aufgaben so erklärt, dass sie sie nicht verstehen und sich dann aufregt, weil sie nichts verstehen. Und darüber, dass die
blöde Tussi aus der Parallelklasse ihnen nacheinander ihre Freunde ausgespannt habe.
Wenn sie doch nur zaubern könnten, dann würden sie ihnen Pickel und Haarausfall verpassen. Und 20 Kilo Übergewicht. Aus Spaß habe ich dann ein paar sehr alberne Zaubersprüche vorgeschlagen sowas wie „Ratten und Karnickel, die Tussi die kriegt Pickel“ oder „lila Luftmatratze, die Tussi kriegt ne Glatze“ Aber... aber, ich habe sehr darauf geachtet, nicht mal annähernd einen richtigen Zauberspruch oder Fluch
auszusprechen, hab auch an keinen gedacht. Zu unserem Pech war aber gerade diese Tussi auch an dem See. Und ihre Clique, die Fünferbande, wie viele von uns sie heimlich nennen. Sie selbst nennen sich die Kaiserin und die edlen Ladys. Glatze hatte sie nicht, die Kaiserin, aber – Pickel. Und was für Pickel. Ein paar waren so groß wie Haselnüsse. Und sie war wütend, sehr sehr wütend. Kam auf uns zugestürmt, gefolgt vom Rest der Fünferbande. Zerrten uns an den Haaren in den See und versuchten uns unter
Wasser zu drücken. Tage vergehen oder vielleicht Wochen. Gleichförmig, dunkel und kalt, nur unterbrochen vom Öffnen der Luke für Essen und Wasser. Hunger habe ich selten, zwinge mich zum Essen. Nur, um etwas zu tun zu haben. Zweimal am Tag werden wir einzeln in ein sehr karges Bad geführt. Manchmal höre ich
Menschen weinen oder schreien. Ich habe kein Zeitgefühl mehr.
Erinnerungen steigen auf wie dunkle Wolken vor einem Sturm. Der Tod meiner Tante nach langer Krankheit. Wie mein Vater seine Arbeit verlor und völlig zu verzweifeln drohte. Ein Streit meiner Eltern, als ich noch sehr klein war, weil Mutter
sich von den Vaters Eltern abgelehnt fühlte. Der Abschied von meinen Freundinnen, die ich immer noch belügen muss. Werde ich je wieder glücklich sein. Werde ich überhaupt überleben? Ich glaube hier sterben viele. Geben such auf. Aber ich will mich nicht aufgeben. Krampfhaft versuche ich, an ein glückliches Erlebnis zu denken, Eines... Irgend eines. Als mein Hogwartsbrief kam. Als... Aber immer wieder landen meine Gedanken bei der Szene, als wir drei mit der Fünferbande kämpfen. Und dann kam aus etwas dem Wasser. Ein Pferd – nein, ein Kelpie. Das Kelpie, das ich damals gerettet habe, weil ich es
für ein Pferd hielt. Und nun muss ich gezaubert haben, habe ein Tuch herbeigerufen und es dem Kelpie übergeworfen. Ihm befohlen die Fünferbande weg zu jagen. War das Schwarze Magie? Ich wollte nur meine Freundinnen retten. Nur die „Kaiserin“ lief nicht davon, versuchte, mich von dem Kelpie zu stoßen. Wollte selbst aufsteigen, oder es verletzen, für sie war es ja ein Pferd. Ich herrschte sie an, sie
solle verschwinden, wenn ihr ihr Leben lieb sei. Habe ich dann den Imperius-Fluch ausgesprochen? Daran gedacht habe ich, ja. Aber ausgesprochen? Sicher nicht. Schließlich gab sie auf... Ja und ich musste die Gedächtnisse meiner Freundinnen verändern. Sie erinnern sich nur noch an den Streit mit der Fünferbande. War definitiv nicht richtig, aber geht man dafür nach Askaban?
Der Heuler mit der Vorladung. Meine Eltern begleiten mich, beide weinen. Versuchen, mir zu helfen, werden aber von dem Vorsitzenden immer wieder abgeblockt, immer wieder als Muggel bezeichnet. Sie resignieren. Aber..ich hab das Kelpie nicht gerufen, habe uns nur verteidigt, ja, sogar der Fünferbande geholfen, damit das Kelpie sie nicht unter Wasser ziehen kann. Das ist ein glücklicher Gedanke,
irgendwie. Tröstlich zumindest. Als seien meine Gedanken nach draußen geflogen – meine Zellentür geht auf. Eine junge Hexe aus dem Ministerium steht vor mir. Sie erzählt mir, dass meine Eltern nach Hogwarts geschrieben und geschildert haben, wie die Verhandlung gelaufen ist. Daraufhin habe es eine Untersuchung beim Zaubergamot
gegeben und es habe sich gezeigt, dass meine Verhandlung gesetzeswidrig verlaufen sei. Mir hätte ein Verteidiger aus der magischen Welt zugestanden. Ich hätte Zeugen benennen dürfen. Aber sie haben nur die „Kaiserin“ angehört. Ihr Worte in den Mund gelegt. So nebenbei haben sie nur mit ihr gesprochen, im Vorübergehen gewissermaßen. Bei der Verhandlung war sie nicht. Der Geheimhaltung unserer Welt
wegen oder sowas. Und die „Kaiserin“ hat ihre Chance genutzt, wie sie immer alles tut, um selbst gut dazustehen. Hat gelogen. Ihre Pickel stammten aus ihrem Versuch, ihre unreine Haut zu bekämpfen. Ich darf mit der Ministeriumshexe gehen. Wir apparieren ans Festland. Meine Eltern schließen mich glücklich in die Arme.
Ich bin frei!!!
Der junge Mann auf der Pritsche blickte nicht auf, als sich die Tür der halbdunklen Zelle öffnete und die große schwarze Gestalt lautlos herein schwebte. Die Kälte und die Verzweiflung hervorrufende Aura, die von ihr ausging, nahm er kaum wahr. Sie waren Alltag hier drin. Glückliche oder hoffnungsfrohe Momente existierten hier nicht. Kraftlos und stumpfsinnig blickte er weiter vor sich auf den Boden, wie er es die meiste Zeit tat. Der Dementor stellte das Essen auf den kleinen Tisch in der Ecke, wo es unbeachtet stehen blieb, und glitt geräuschlos wieder hinaus. Leicht quietschend schloss sich die Zellentür wieder. Aus einer Zelle schräg gegenüber war ein anhaltendes Schluchzen
zu hören. Vom weiter unten am Ende des Ganges kam ein wiederholtes Stöhnen, hin und wieder unterbrochen von einem Verzweiflungsschrei. Auch dies war für ihn schon zu einer alltäglichen Musik geworden, die er kaum noch registrierte.
Drei Monate hatte er nun schon innerhalb dieser schrecklichen Steinmauern verbracht. Das wusste er, weil man es ihm gesagt hatte; er selbst hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Drei Monate, die ihr Spuren hinterlassen hatten: Seine Haare waren lang, zerzaust und verzottelt, ein struppiger Bart bedeckte sein blasses, eingefallenes Gesicht, seine verwahrloste Kleidung war schmutzig und verschlissen und hing lose an seinem Körper herab, der an Gewicht verloren hatte. Aber die tiefsten
Spuren hatte diese Zeit in seinem Inneren hinterlassen. Jeden Tag, jede Nacht machten ihm dieselben schrecklichen Erinnerungen zu schaffen. Immer wieder gingen ihm dieselben furchtbaren Szenen durch den Kopf: dieser Abend, als er aus dem Fenster
beobachtet hatte, wie sein Vater von diesem Auror getötet worden war. Er hätte jemanden überfallen und beraubt, hatten sie später gesagt, und wäre auf der Flucht, von einem Schockzauber des Aurors getroffen, die Treppe hinunter gestürzt und hätte sich dabei das Genick gebrochen. Oh, wie hatte er diesen Kerl in jenem Augenblick gehasst! Er war nach draußen gerannt, hatte den am Boden liegenden Zauberstab seines Vaters ergriffen und dem Auror mehrere Flüche entgegen geschleudert. Es war ihm gleich gewesen, dass er kürzlich erst seine Schulausbildung abgeschlossen hatte, während ihm ein gut ausgebildeter, hochspezialisierten Duellant gegenüber gestanden hatte -
er hatte nur den Mann gesehen, der für den Tod seines Vaters verantwortlich war.
Zu einem Jahr in dieser Hölle hatten sie ihn verurteilt.
Es war ein wahrhaft entsetzlicher Schock gewesen, als er die Mauern dieses Gefängnisses betrat! Nie zuvor hatte er mit Dementoren zu tun gehabt, nie zuvor ihre grauenhafte Wirkung auf einen Menschen erfahren, die unausweichlich alle Wärme und jegliches gute Gefühl aus der Welt verschwinden ließen und einem nichts als die schlimmsten Erinnerungen übrig ließen. Inzwischen hatte er jedoch schon einiges erlebt. So manch
einen hatte er hier drin schon dem Irrsinn verfallen sehen. Vorgestern hatten sie den Gefangenen aus der Zelle nebenan geholt, der sich im Wahn den Kopf an der Wand aufgeschlagen hatte und gestorben war. Und auch er selbst hatte schon manches Mal kurz davor gestanden, den Verstand zu verlieren und gänzlich in der Düsternis dieses Ortes zu versinken. Bloß ein Gedanke, an den er sich klammerte, half ihm, seine Sinne beieinander zu halten: Wenn er wieder draußen war, würde er sich
an jenem Auror für den Tod seines Vaters rächen. Sich auszumalen, wie er es anstellen sollte, dazu konnte er längst nicht mehr genug Energie aufbringen. Über Einzelheiten würde er sich später Gedanken machen müssen, nach seiner Entlassung. Doch was auch immer geschehen würde, eines wusste er sicher: Noch einmal würde er
nicht hierher kommen. Sollten sie noch einmal kommen, um ihn zu holen, würde er bis zum Tod kämpfen. Nie wieder Askaban!
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Platz 2 = Duny aus Hufflepuff!
Ich hörte das verrückte Lachen, derjenigen, die mit mir in Gefangenschaft auf dieser verödeten, einsamen und kalten Insel waren.
Man wartete nur noch auf den
Tod, während man durch die Zellwächter, den Dementoren, immer einsamer
und gefühlsloser wurde. Sie saugten einem das Glück aus der Seele,
machten einen zum psychischen Wrack, wie man am Beispiel
von Bellatrix Lestrange sehen konnte.
Man hörte ihr hysterisches
Lachen durch ganz Askaban. Man hörte ihr murmeln, dass wie ein Mantra
glich: "Der dunkle Lord wird uns befreien. Er hat uns nicht verlassen.
Wir sind treue Untergebene."
Und ich? Ich war nicht einen
Stück besser als Lestrange. Eher würde ich mich in meinem noch nicht
vorhandenen Grab umdrehen, als dass ich auf die "gute" Seite wechseln
würde. Es gab nur eine richtige Seite. Die vom dunklen
Lord.
Grinsend wandte ich mich der
Wand zu und machte dort einen Strich mit meinen, wohl viel zu langen,
Fingernägel. Es sind nun Jahre vergangen seit wir eingesperrt wurden -
14 Jahre, um genau zu sein - und ich hatte immer
deutlicher das Gefühl, dass unsere Zeit bald gekommen war. Ich musste
laut aufkichern.
Meinen dunklen Lord zu sehen, zu
sehen wie die ganze Zauberwelt am Ende in unserer Kontrolle stehen
würden, dies malte ich mir alles aus und es durchflutete mich mit einem
zufriedenem Gefühl.
Fast sofort konnte ich dann auch
die kalte Aura eines der Dementoren spüren, er hatte Wohl die kurze
Glückseligkeit in mir bemerkt und ihn somit in sich gezogen.
Diese verfluchten Biester, sie
werden schon zu sehen bekommen, wenn die Zeit reif war. Solange konnte
ich sie nur fluchend ansehen.
Ich ballte meine Hände zu
Fäusten. Diese Dementoren! Diese Zelle! Merlin, ganz Askaban! Wie mich
das Ganze hier aufregte! Frustriert ließ ich ein Schrei aus mir. Meine
knochigen Hände wanderten nun zu meinen verwirrten,
verknoteten Haaren. Ich lachte nun laut auf, während ich mit meinem
Körper immer weiter nach hinten ging, bis ich die kalte, fast eisige
Wand hinter mir zu spüren bekam. Ich ließ mich an ihr runter, sodass ich
nun auch den eisigen Boden spürte. Wir werden
hier raus kommen und diesen einfältigen Halbblütern und Schlammblütern
zeigen, wer das Sagen hat!
Wir werd- Die Kraft verließ mich, mein Körper fiel zur Seite und ich sah nur noch Schwarz.
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Platz 3 = Hogwartskatze aus Hufflepuff!
Nein! Das kann nur ein Alptraum sein. Ich sitze in einem dunklen Raum, es ist kalt, eiskalt, ich friere, wie ich nie in meinem Leben gefroren habe.Hoch über mir Gestalten in pflaumenblauen Umhängen, Reihe über Reihe. Eine Stimme, unwirklich, wie aus eine anderen Welt. Ich werde wegen der Ausübung schwarzer Magie sowie der Preisgabe unserer Welt am 1. Juli dieses Jahres zu 7 Jahren Askaban
verurteilt. Schwarze Magie? Niemals!!! Kann ich gar nicht. Oder doch? Was habe ich aber getan, an diesem ersten Juli? Ich war zu Hause, war geschafft von den anstrengenden ZAG-Prüfungen. Vom büffeln und trainieren wochenlang bis tief in die Nacht.
Weiter komme ich mit meinen Gedanken nicht, ein Dementor packt mich, führt mich aus dem Raum. Um mich wird alles schwarz... Ich wache auf, liege hart, mir ist schlecht, mir ist kalt, ich habe Kopfschmerzen und immer noch ist es
sehr dunkel um mich. Gitterstäbe, kalte Steinwände, Mauern. Ich bin in Askaban.
Ich höre Schreie, möchte selbst schreien, aber irgendwas hält mich davon ab. Stattdessen versuche ich mich zu erinnern. Ich hab mit meinen Eltern gefrühstückt und habe mir einen Liegestuhl im Garten aufgestellt. Ja meine Katze Herminchen legte sich zu mir und wir beide schliefen ein.. Von nebenan höre ich das verzweifelte Schluchzen einer Frau. Ich gehe nah an die Wand heran und versuche, mit ihr zu sprechen, aber sie hört mich nicht, weint immer weiter. Verzweiflung kommt auf mich zu wie ein Dementor, während ich mit aller Kraft versuche, mich zu erinnern. Ja, ich wurde wach, als zwei Freundinnen aus meiner Grundschulzeit kamen, um mich zum Schwimmen abzuholen. Sie gehen hier auf die Schule, ich darf ihnen nicht sagen auf welche Schule ich
wirklich gehe. Muss irgendwie improvisieren, meine Fächer umbenennen. Fällt mir sehr schwer, weswegen ich so tue, als ginge mir Schule tierisch auf die Nerven. Und das Thema wechsle. Aber ich glaube, sie ahnen, dass irgendwas nicht stimmt. Dann sind wir an unseren See hinaus, diesen kleinen Waldsee, den nur wenige Menschen hier kennen. Sie beide jammerten über den vielen trockenen Unterrichtsstoff, den sie sowieso wohl nie brauchen, darüber, dass ihr Mathelehrer ihnen Aufgaben so erklärt, dass sie sie nicht verstehen und sich dann aufregt, weil sie nichts verstehen. Und darüber, dass die
blöde Tussi aus der Parallelklasse ihnen nacheinander ihre Freunde ausgespannt habe.
Wenn sie doch nur zaubern könnten, dann würden sie ihnen Pickel und Haarausfall verpassen. Und 20 Kilo Übergewicht. Aus Spaß habe ich dann ein paar sehr alberne Zaubersprüche vorgeschlagen sowas wie „Ratten und Karnickel, die Tussi die kriegt Pickel“ oder „lila Luftmatratze, die Tussi kriegt ne Glatze“ Aber... aber, ich habe sehr darauf geachtet, nicht mal annähernd einen richtigen Zauberspruch oder Fluch
auszusprechen, hab auch an keinen gedacht. Zu unserem Pech war aber gerade diese Tussi auch an dem See. Und ihre Clique, die Fünferbande, wie viele von uns sie heimlich nennen. Sie selbst nennen sich die Kaiserin und die edlen Ladys. Glatze hatte sie nicht, die Kaiserin, aber – Pickel. Und was für Pickel. Ein paar waren so groß wie Haselnüsse. Und sie war wütend, sehr sehr wütend. Kam auf uns zugestürmt, gefolgt vom Rest der Fünferbande. Zerrten uns an den Haaren in den See und versuchten uns unter
Wasser zu drücken. Tage vergehen oder vielleicht Wochen. Gleichförmig, dunkel und kalt, nur unterbrochen vom Öffnen der Luke für Essen und Wasser. Hunger habe ich selten, zwinge mich zum Essen. Nur, um etwas zu tun zu haben. Zweimal am Tag werden wir einzeln in ein sehr karges Bad geführt. Manchmal höre ich
Menschen weinen oder schreien. Ich habe kein Zeitgefühl mehr.
Erinnerungen steigen auf wie dunkle Wolken vor einem Sturm. Der Tod meiner Tante nach langer Krankheit. Wie mein Vater seine Arbeit verlor und völlig zu verzweifeln drohte. Ein Streit meiner Eltern, als ich noch sehr klein war, weil Mutter
sich von den Vaters Eltern abgelehnt fühlte. Der Abschied von meinen Freundinnen, die ich immer noch belügen muss. Werde ich je wieder glücklich sein. Werde ich überhaupt überleben? Ich glaube hier sterben viele. Geben such auf. Aber ich will mich nicht aufgeben. Krampfhaft versuche ich, an ein glückliches Erlebnis zu denken, Eines... Irgend eines. Als mein Hogwartsbrief kam. Als... Aber immer wieder landen meine Gedanken bei der Szene, als wir drei mit der Fünferbande kämpfen. Und dann kam aus etwas dem Wasser. Ein Pferd – nein, ein Kelpie. Das Kelpie, das ich damals gerettet habe, weil ich es
für ein Pferd hielt. Und nun muss ich gezaubert haben, habe ein Tuch herbeigerufen und es dem Kelpie übergeworfen. Ihm befohlen die Fünferbande weg zu jagen. War das Schwarze Magie? Ich wollte nur meine Freundinnen retten. Nur die „Kaiserin“ lief nicht davon, versuchte, mich von dem Kelpie zu stoßen. Wollte selbst aufsteigen, oder es verletzen, für sie war es ja ein Pferd. Ich herrschte sie an, sie
solle verschwinden, wenn ihr ihr Leben lieb sei. Habe ich dann den Imperius-Fluch ausgesprochen? Daran gedacht habe ich, ja. Aber ausgesprochen? Sicher nicht. Schließlich gab sie auf... Ja und ich musste die Gedächtnisse meiner Freundinnen verändern. Sie erinnern sich nur noch an den Streit mit der Fünferbande. War definitiv nicht richtig, aber geht man dafür nach Askaban?
Der Heuler mit der Vorladung. Meine Eltern begleiten mich, beide weinen. Versuchen, mir zu helfen, werden aber von dem Vorsitzenden immer wieder abgeblockt, immer wieder als Muggel bezeichnet. Sie resignieren. Aber..ich hab das Kelpie nicht gerufen, habe uns nur verteidigt, ja, sogar der Fünferbande geholfen, damit das Kelpie sie nicht unter Wasser ziehen kann. Das ist ein glücklicher Gedanke,
irgendwie. Tröstlich zumindest. Als seien meine Gedanken nach draußen geflogen – meine Zellentür geht auf. Eine junge Hexe aus dem Ministerium steht vor mir. Sie erzählt mir, dass meine Eltern nach Hogwarts geschrieben und geschildert haben, wie die Verhandlung gelaufen ist. Daraufhin habe es eine Untersuchung beim Zaubergamot
gegeben und es habe sich gezeigt, dass meine Verhandlung gesetzeswidrig verlaufen sei. Mir hätte ein Verteidiger aus der magischen Welt zugestanden. Ich hätte Zeugen benennen dürfen. Aber sie haben nur die „Kaiserin“ angehört. Ihr Worte in den Mund gelegt. So nebenbei haben sie nur mit ihr gesprochen, im Vorübergehen gewissermaßen. Bei der Verhandlung war sie nicht. Der Geheimhaltung unserer Welt
wegen oder sowas. Und die „Kaiserin“ hat ihre Chance genutzt, wie sie immer alles tut, um selbst gut dazustehen. Hat gelogen. Ihre Pickel stammten aus ihrem Versuch, ihre unreine Haut zu bekämpfen. Ich darf mit der Ministeriumshexe gehen. Wir apparieren ans Festland. Meine Eltern schließen mich glücklich in die Arme.
Ich bin frei!!!
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